Tracht der Landjugend Zedtwitz


Die Landjugend Zedtwitz trägt die Tracht der Bauern und Handwerker des fränkischen Vogtlandes. Zusammen mit der Bezirkstrachtenberatung in Bayreuth wurde im Jahre 1987 eine „erneuerte“ Form der Tracht der Landjugend Zedtwitz erarbeitet. Da das Frauengewand bis in die 60er Jahre von einigen wenigen alten Frauen noch getragen wurde, war es nicht besonders schwer, sich an diesen Vorlagen zu orientieren. Die Männertracht starb bereits um die letzte Jahrhundertwende aus und musste daher völlig rekonstruiert werden.

Mitglieder in Tracht vor der Friedenskirche in Zedtwitz anlässlich der Feierlichkeiten „900 Jahre Zedtwitz“

Männertracht

  • Auf dem Kopf trägt der Vogtländer einen Zylinder mit Schnalle.
  • Über dem weißen Hirtenhemd mit Umschlagkragen (kein Stehbündchen) spannt sich eine gegitterte Weste mit vielen kleinen Knöpfen und einem runden Halsausschnitt. Auch der untere Saum der Weste, des einstigen „Gollers“, ist abgerundet.
  • Das Mäschla oder Halstuch ziert die Vorderfront des Mannes.
  • Die schwarzen, ledernen Kniebundhosen, evtl. durch einen hellen Passeboil aufgelockert, werden möglichst von handgestickten Hosenträgern gehalten.
  • Rohweiße oder weiße Handgestrickte Strümpfe bilden zusammen mit schwarzen Schnalleschuhen den „Unteren Abschluss“.
  • Der einstige fränkische Rock ist in der erneuerten Tracht zu einem Janker zusammengeschrumpft, der niemals zugeknöpft wird, obgleich er zweireihig mit Knöpfen besetzt ist. In der Farbe wird der Janker gedeckt, aber durchaus bunt getragen.

Frauengewand

  • Silber- oder goldbestickte Haube mit langen Marreebändern aus dunklem, meist schwarzem, Samt
  • Ein Mieterkleid mit gestifteltem Gitterrock. Das schwarze Mieter ist relativ tief ausgeschnitten und ist mit Knöpfen oder Häckelchen zu verschließen. Der Rock reicht mindestens bis an die Waden.
  • Darauf ein seidenes Schultertuch mit Fransen
  • Darunter eine weiße Bluse, jedoch hochgeschlossen und schlicht verarbeitet, evtl. durch ein gesticktes Monogramm verziert sowie goldenen und silbernen Trachtenschmuck.
  • Über dem Rock wird einen seidenen Schürze getragen, die jedoch nicht mit langen Schürzenbändern gebunden werden soll, sondern mittels einer Schließe am Rücken der Trachtlerin Halt findet, bzw. durch einen Knopf seitlich gehalten wird.
  • Die sog. Schürzenbänder, ein Schmuck der früher nur zu Festtagen getragen wurde, hat sich bei der LJ momentan noch nicht wieder eingebürgert. Diese Schürzenbänder sind lange, seidene, bunte Bänder, die um die Taille gewunden und mitten auf der Schürze zur Schleife gebunden werden; die Bänder dürfen in der gleichen Länge wie die Schürze nach unten hängen.
  • Die „Kuttl“ aus schwarzem Woll-, Baumwoll- oder Seidenstoff wird von den Frauen als Jacke getragen. Ihr Schnitt ist, dem Mieter entsprechend etwas figurbetont, die Ärmel nicht zu weit und mit Knöpfen zu schließen.
  • Beim Tanzen kommen unter den Röcke eine lange Rüschenunterhose sowie ein oder mehrere Unterröcke zum Vorschein.
  • Zu den schwarzen, glattledernen Schallenschuhen werden rohweiße oder weiße handgestrickte Strümpfe getragen.
  • Das „Köfferla“ hält die Trachtlerin in der Hand, ihn ihm verbirgt sie all die Sachen, die eine moderne Frau in ihrer Handtasche verstaut.
Stoff der Tracht